Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) weist die Teilnehmer von Holi-Events, die nach zwei Jahren Pause jetzt wieder stattfinden, auf mögliche gesundheitliche Folgen hin. „Es wäre gar nicht verkehrt, bei solchen Veranstaltungen auch eine bunte FFP2-Maske oder Schutzbrille zu tragen, um sich selbst zu schützen“, rät Dr. Andreas Butschke, Leiter des Referats Verbraucherprodukte. Denn die Teilnehmer sind auf einmal einer großen Menge Farbpulver und auch Feinstaub ausgesetzt. Beides setzt sich nicht nur auf Kleidung und Haut ab, sondern wird auch eingeatmet.
Außerdem sei wichtig, „dass nur explosionsgeprüfte, begutachtete Holi-Farben zum Einsatz kommen“, betont BVL-Experte Butschke. Diese Informationen sollten die Veranstalter zum Beispiel auf der Festival-Webseite zur Verfügung stellen. Grundsätzlich gilt: Die Hersteller der Farben und Pulver sind dafür verantwortlich, dass die Produkte dem geltenden Recht entsprechen. Folglich dürfen die Produkte nicht die Gesundheit schädigen. Man sollte hier also genau hinschauen, denn es finden sich auf den Verpackungen häufig ernstzunehmende Warnhinweise, die folgende Punkte betreffen:
Mit Pulver und Farben niemals direkt auf das Gesicht zielen: Das Einatmen der Pulver kann gesundheitliche Beeinträchtigungen zur Folge haben. Auch der Schleimhautkontakt (Augen und Mund) mit Pulver und Farben kann zu Reizungen bis hin zu allergischen Reaktionen führen. Manche Hersteller empfehlen beim Einsatz der Farben sogar das Tragen eines Mund-, Nasen- und Augenschutzes! Diese sollten unbedingt genutzt werden.
Hautkontakt möglichst nur für kurze Zeit: Auch auf der Haut kann es zu Reizungen bis hin zu allergischen Reaktionen kommen, insbesondere bei großflächigem Hautkontakt. Im Falle einer Reaktion hilft hier nur die unmittelbare Entfernung von Farbe oder Pulver beziehungsweise der sofortige Gang zu den Sanitätern oder die sofortige Benachrichtigung eines Arztes. Auch ohne Unverträglichkeit empfiehlt sich ausgiebiges Duschen und Haarewaschen vor dem Schlafengehen.
Kleidung kann schützen: Kleidung, die weite Teile des Körpers bedeckt, hilft dabei, die Kontaktfläche zwischen Körper und Pulver beziehungsweise Farben so gering wie möglich zu halten. Langärmelige Shirts, lange Hosen und Kopfbedeckungen sind hier sehr hilfreich! Erfahrungsberichte zeigen allerdings, dass sich die Farben oder Pulver selten vollständig aus der Kleidung entfernen lassen, was ein mehrmaliges Waschen nötig macht, um einen permanenten Hautkontakt zu vermeiden.
Farbe geht nicht immer sofort vollständig ab: Es ist auch bekannt, dass das Waschen von Haut und Haaren nicht immer ausreicht, um die Farbpulver vollständig zu entfernen. Es können selbst nach mehrmaligem Waschen Reste in Haut und insbesondere vorbehandelten Haaren und der Kopfhaut verbleiben, die sich erst mit der Zeit vollständig auswaschen. (BVL)