Im Winter ist wieder Hochsaison für Erkältungssymptome wie Husten, Schnupfen, Heiserkeit oder Fieber. Ursache für Erkältungskrankheiten, die uns das Leben schwermachen können, sind Bakterien und Viren. Zeigen wir die genannten Symptome, hat der Kampf im Körper schon längst begonnen. In der Regel leistet unser Immunsystem ganze Arbeit und wehrt Eindringlinge zuverlässig ab. Wer einige Tipps beherzigt, kann seinen Körper dabei unterstützen und sich auch in der ungemütlichen Jahreszeit fit halten.
Immunsystem voran
Das Immunsystem sorgt meistens dafür, dass wir gesund sind. Gelangen ungebetene Eindringlinge beispielsweise über die Nasenschleimhaut in den Körper, beginnen sogenannte unspezifische Fresszellen und Eiweiße, diese abzubauen. Manche Zellen der Immunabwehr merken sich sogar, gegen welche sie vorgehen müssen. Diese spezifische Immunabwehr besteht aus Zellen, den Antikörpern, die vor allem im Knochenmark gebildet werden. Die Abwehrzellen werden in der Milz gespeichert und gelangen bei Bedarf über das Blut zu den Organen. Dieses „immunologische Gedächtnis“ ermöglicht eine gezielte Bekämpfung, sobald die gleichen Erreger erneut in den Körper eindringen.
Immunsystem stärken
„Das Immunsystem lässt sich auch gezielt über die eigene Lebensweise positiv beeinflussen“, erklärt Heidi Günther, Apothekerin bei der Barmer. Eine ausgewogene Ernährung spielt hierfür eine große Rolle. Auf dem Speiseplan sollte auch im Winter viel frisches Obst und Gemüse stehen, denn es enthält unter anderem die Vitamine A, C, D und E. Auch Spurenelemente wie beispielsweise Eisen und Zink sind wichtig. Außerdem sollte man ausreichend trinken, am besten Wasser, ungesüßten Kräutertee oder selbst gemischte Fruchtsaftschorlen. Zudem hilft regelmäßige Bewegung, das Immunsystem fit zu halten. Dabei muss man nicht immer sportliche Höchstleistungen anstreben. „Schon ein entspannender Spaziergang in der Wintersonne bringt den Kreislauf in Schwung und baut Stress ab. Und das ist wichtig, weil Stresshormone wie beispielsweise das Kortisol die körpereigene Abwehr schwächen und man dadurch anfälliger für Infekte wird“, so Günther. Die Expertin rät daher, im stressigen Alltag immer wieder mal bewusste Pausen einzulegen, und gegebenenfalls Entspannungsübungen durchzuführen. Außerdem sollte man ausreichend Schlafen, damit sich der Körper in der Nacht gut erholen kann. Wer sich aktiv vor einer Erkältung schützen möchte, sollte zudem häufiger als sonst die Hände waschen, und diese möglichst auch vom Gesicht fernhalten. „Über die Hände werden die meisten Krankheitserreger verbreitet. Im Gesicht können diese dann relativ leicht über die Schleimhäute von Augen, Nase und Mund in den Körper eindringen“, so die Expertin. Auch regelmäßiges Stoßlüften kann vorbeugend helfen.
Wenn es einen doch erwischt hat
Hat einen dann doch ein grippaler Infekt erwischt, kann man die Symptome mit einigen Hausmitteln bekämpfen. Dazu gehört vor allem, viel zu trinken, um die Schleimhäute zu befeuchten und die Krankheitserreger und den Schleim zu lösen. Inhalationen können gegen eine verstopfte Nase helfen und Arzneitees wirken beruhigend bei Husten oder Halsschmerzen. „Viele Hals-pastillen aus der Apotheke wirken ebenfalls lindernd, beispielsweise, wenn sie Kräuterextrakte mit Salbei enthalten. Darüber hinaus gibt es Lutschtabletten mit einer betäubenden Wirkung, wenn die Halsschmerzen sehr stark sind“, meint Günther. Bei ständigem Husten kann Inhalieren mit einem Thymian-Zusatz helfen. Bei entzündeten Nebenhöhlen kann Meerwasser-Nasenspray Linderung bringen. Abschwellende Nasensprays helfen vor allem in der Nacht, sollten aber nicht über einen längeren Zeitraum eingesetzt werden. Eine Beratung, für wen welche Präparate geeignet sind und wie sie angewendet werden, erhalten Patienten beispielsweise in der Apotheke. (Barmer)