Dr. Ursula Marschall, Leitende Medizinerin bei der BARMER: „Plötzlich auftretende starke Krämpfe, die wellenartig verlaufen und ausstrahlen, Übelkeit und Erbrechen sind nur eine Auswahl von Symptomen, wenn Betroffene über sogenannte Nierenkoliken klagen. Diese werden am häufigsten durch Nierensteine verursacht. Und die können höllische Schmerzen verursachen. In Deutschland leiden etwa fünf Prozent an der Krankheit, die auch als Nierengrieß bekannt ist. Sie gehört zu den häufigsten Erkrankungen der Nieren und entsteht, wenn im Urin gelöste Substanzen ausfallen und sich als feine Kristalle ablagern. Wachsen diese Ablagerungen mit weiteren Kristallen zusammen, entstehen größere Gebilde, die dann als sogenannte Nierensteine bezeichnet werden. Sie liegen meist in den Nierenkelchen, im Nierenbecken und in den ableitenden Harnwegen. Selten bilden sie sich direkt im Nierengewebe. ,Steinreich‘ zu sein, ist nicht schlimm und verursacht meist keine Beschwerden. Problematisch werden Nierensteine erst dann, wenn sie so groß sind, dass sie die Urinableitung behindern und so einen Harnstau verursachen. Im schlimmsten Fall kann dies sogar eine Blutvergiftung auslösen.
Oft bleibt die Ursache für Nierensteine im Dunkeln. Bei anfälligen Personen können gewisse Ernährungsgewohnheiten eine Rolle spielen, auch Harnwegsinfekte, Veränderungen der Niere und Stoffwechselerkrankungen können der Auslöser sein. Überernährung, Fettleibigkeit und Bewegungsmangel können die Bildung von Nierensteinen begünstigen. Doch neben der Ursache liegt auch die Vorbeugung recht nahe. Damit keine Nierensteine entstehen, empfehlen Fachleute, viel Wasser zu trinken. Sogar mehr als die sonst empfohlenen 1,5 Liter pro Tag bei Erwachsenen. Auch eine angepasste Ernährung kann sinnvoll sein, salzreduziert und mit weniger Fleisch. Welche vorbeugenden Maßnahmen sinnvoll sind, hängt auch vom persönlichen Risiko für Nierensteine ab. Hierzu ist es sinnvoll, den Rat von einer Ärztin oder einem Arzt einzuholen.“ (Barmer)