Mundgeruch ist unangenehm, kann aber oft leicht aus der Welt geschafft werden, wenn das Problem erstmal erkannt ist. Häufig ist mangelnde Mundhygiene die Ursache für Mundgeruch, den viele Betroffenen zunächst gar nicht selbst bemerken. Um ganz sicher zu gehen, sollte man seine Zahnputzgewohnheiten überdenken, und ein paar Tipps beachten.
Wo kommt er her?
„Die Ursache für Mundgeruch liegt fast immer im Mund- und Rachenraum. Dort leben viele Bakterien, die Speisereste verwerten. Einige von ihnen setzen die unangenehmen riechenden Schwefelverbindungen frei. Nimmt ihre Zahl überhand, weil sie nicht regelmäßig und gründlich beseitigt werden, kommt es zu Mundgeruch“, erklärt Dr. Utta Petzold, Medizinerin bei der BARMER.
Besonders gut können sich die Bakterien an Stellen festsetzen, an die wenig Sauerstoff und nur schwer eine Zahnbürste gelangt. Das sind beispielsweise Zahnzwischenräume oder auch an Stellen mit Karies, schadhaftem Zahnersatz oder an Prothesen. Immer mehr in den Vordergrund ist allerdings auch die Zunge als Ursache für Mundgeruch gerückt. Sie enthält tiefe Furchen, in denen sich vor allem im hinteren Rachenbereich leicht bakterielle Beläge bilden können. Diese werden beim normalen Zähneputzen nicht entfernt.
Maßnahmen zusätzlich zum Zähneputzen
Wer Mundgeruch vorbeugen oder ihn bekämpfen möchte, sollte vor allem seine tägliche Mundhygiene entsprechend anpassen. Empfohlen wird mindestens zweimal tägliches Zähneputzen, vor allem nach den Mahlzeiten. Dabei sollte man nach dem Genuss von Zitrusfrüchten mindestens eine Stunde warten, um den Zahnschmelz zu schonen. Eine Alternative ist die Zahnreinigung vor den Mahlzeiten und Ausspülen der Speisereste nach dem Essen mit Wasser. Das entfernt die bakteriellen Beläge bereits vor dem Essen und verhindert den Verlust am Zahnschmelz gelöster Mineralstoffe durch die Zahnbürste.
Besonders effizient sind elektrische Zahnbürsten mit mittlerer Härte und einem nicht zu großen Bürstenkopf. Die benutzte Zahnpasta sollte idealerweise Fluorid enthalten, um die Zähne vor Karies zu schützen. Zusätzlich sollte man aus den Zahnzwischenräumen Speisereste mithilfe von Zahnseide oder speziellen Interdentalbürsten entfernen. Auch die Zunge kann mit geeigneten Hilfsmitteln gereinigt werden. „Mit speziellen Zungenbürsten oder -schabern, aber auch mit der eigenen Zahnbürste kann man Zungenbeläge leicht selbst entfernen. Dazu sollte an vor allem - soweit es geht - den hinteren Teil der Zunge reinigen“, erklärt Petzold. Mittlerweile wird auch der Gebrauch von Mundspüllösungen empfohlen, die mit den enthaltenen antibakteriellen Wirkkomplexen der Belagbildung Einhalt gebieten sollen.
Welche Lösungen für den dauerhaften Gebrauch geeignet sind, sollte man mit dem behandelnden Zahnarzt besprechen. Im Alltag lässt sich die Entstehung von Mundgeruch auch vermeiden, wenn man auf Alkohol, Kaffee und süße oder scharfe Speisen verzichtet und das Rauchen reduziert. Viel Wasser und Tee trinken sind hingegen hilfreich. Außerdem gibt es spezielle Kaugummis, Lutschtabletten, Zahnpasta und Mundspülungen, die Zink enthalten und dadurch gegen Mundgeruch wirken sollen. (Barmer)