Bei Opiumtinktur zur Dosiergenauigkeit in der Apotheke nachfragen

Eingestellte Opiumtinktur wird bei Erwachsenen zur Behandlung schwerer Durchfälle eingesetzt. Das Präparat wird tropfenweise eingenommen, was zu Dosierungsproblemen führen kann, wie mehrere Apotheken nun berichten. Im Jahr 2023 wurden nach Auswertungen des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts (DAPI) rund 39.000 Packungen Opiumtinktur für gesetzlich Versicherte verordnet.

Apothekerinnen und Apotheker meldeten an die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK), dass nach längerer Anwendung die jeweilige Tropfengröße und die Tropfgeschwindigkeit stark schwanken kann oder sich das Behältnis nicht komplett entleeren ließe. Der betroffene Hersteller verweist in diesem Zusammenhang auf die Möglichkeit von Ausfällungen, die den Tropfer verstopfen können. Professor Dr. Martin Schulz, Vorsitzender der AMK, dazu: „Der Hersteller gibt die Empfehlung, die Tropfen in die geschlossene Hand zu nehmen, um durch Körperwärme die Tropfgeschwindigkeit wieder zu regulieren. Patientinnen und Patienten sollten sich in ihrer Apotheke vor Ort daher unbedingt zur korrekten Anwendung beraten lassen.“

Durch die schwankende Tropfengröße war auch eine korrekte Dosierung für Patientinnen und Patienten nicht immer möglich, was das Risiko für Nebenwirkungen erhöht. Schulz weiter: „Es ist wichtig, die möglichen Symptome einer Überdosierung wie Atemdepression oder Schläfrigkeit zu kennen. Patientinnen und Patienten werden in ihrer Apotheke vor Ort auch hierzu beraten.“ (abda)

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