Im Gegensatz zu Tieren besitzen wir Menschen die Fähigkeit, uns mit Hilfe einer komplexen Sprache zu verständigen. Dabei spielt das Sprechen und Hören eine zentrale Rolle. In unserem Gehirn befinden sich Bereiche, die speziell für das Verarbeiten und Produzieren gesprochener Sprache zuständig sind. Was passiert aber, wenn Sprache nicht verbal, sondern mit Gebärden übermittelt wird?
Tatsächlich konnten Neurologen feststellen, dass die Gehirnregion, die auf gesprochene Sprache reagiert, auch für Gebärdensprache empfänglich ist: das Broca-Areal, das sich in der linken Gehirnhälfte befindet.
Neben dem Wernicke-Areal, das für die Sprachrezeption zuständig ist, bildet das Broca-Areal unser Sprachzentrum. Das Broca-Areal ist wichtig zur Sprachproduktion. Sehen wir Gebärdensprache, wird es auch aktiviert. Das bedeutet, dass wir auf Gebärdensprache anders reagieren als auf „normale“ Bewegungen. Sehen wir die Gestik anderer, reagiert das Broca-Areal eigentlich nicht. Bei Gebärdensprache werden die Bewegungsmuster aber offenbar wie Sprache interpretiert.