Aquatraining: Sportliche Wasserspiele

Wer bei dem Stichwort Aquatraining ausschließlich an die gute alte Wassergymnastik denkt, ist auf dem Holzweg. Inzwischen hat sich Aquafitness zu einem wahren Trend gemausert. Egal ob Radfahren, Joggen, Aerobic oder Zumba – die Möglichkeiten, im Wasser aktiv zu werden, sind so groß, dass für nahezu jeden ein passendes Angebot dabei ist. Auch für Sport-Neulinge oder Wiedereinsteiger ist Aquatraining optimal, denn im Wasser ist vieles möglich, was an Land oft schwerfällt.

Wasser als Trainingsgerät nutzen

Im Schwimmbad kann man weit mehr als „nur“ schwimmen gehen. In vielen Bädern werden sogenannte Aquakurse angeboten, die Ausdauer, Kraft, Koordination und Beweglichkeit fördern sollen. „Das Wasser ist ein ideales Trainingsgerät, denn es wirkt auf den gesamten Körper. Die Gelenke werden stark entlastet, und das Verletzungsrisiko ist sehr gering. Davon profitieren ältere Menschen und Patienten in der Rehabilitation. Das Ganzkörpertraining ist so effektiv, dass es auch zur Prävention von Erkrankungen wie beispielsweise Rückenschmerzen oder als Fitnesstraining von Menschen jeden Alters genutzt wird“, so Klaus Möhlendick, Diplom-Sportwissenschaftler bei der BARMER.

Der größte Vorteil beim Aquasport liegt in den physikalischen Eigenschaften des Wassers. So sorgt beispielsweise der Auftrieb dafür, dass Aquasportler nicht ihr gesamtes Körpergewicht selbst tragen müssen. Das vermittelt vor allem übergewichtigen Menschen ein Gefühl von Leichtigkeit und schont außerdem die Gelenke. Zusätzlich ist der Wasserwiderstand 14-mal größer als der Widerstand der Luft, so dass bei jeder Bewegung alle Muskeln stärker beansprucht werden als an Land.

Das Training ist daher besonders effektiv. Und schließlich werden quasi unbemerkt neben dem eigentlichen Training durch die Bewegung im Wasser auch die Muskelgruppen gestärkt, die zusammen eine Art Korsett um die Wirbelsäule bilden. Gleiches gilt für die Atemmuskulatur, denn bei jedem Einatmen muss der Körper gegen den permanenten Wasserdruck arbeiten.

Was ist für wen geeignet?

Die Auswahl an Sportmöglichkeiten im Wasser ist groß. Als Einstieg für Menschen mit Gelenkproblemen und Übergewicht empfiehlt Möhlendick klassische Wassergymnastik. „Mit gezielten Übungen werden bei der Wassergymnastik die Beweglichkeit und Flexibilität erhöht, meist in brusthohem Wasser. Die Übungen sehen zwar einfach aus, sind aber anstrengend. Vor allem der Oberkörper, aber auch die Beine, werden gestärkt, und gleichzeitig die Ausdauer, Kraft und Koordination trainiert“, erklärt der Experte. Wer noch stärker gefordert werden möchte, sollte Aqua-Jogging probieren.

Das Training findet meistens im tiefen Wasser statt, um Stoßbelastungen zu vermeiden. Mit Auftriebsgürteln ausgestattet wird im Wasser mit unterschiedlichem Tempo „gelaufen“, und dabei vor allem die Ausdauer, aber auch Gleichgewicht und Koordination verbessert. In manchen Städten gibt es außerdem die Möglichkeit, an Aqua-Zumba-Kursen teilzunehmen. „Bei Zumba im Wasser steht vor allem der Spaß im Vordergrund. Begleitet von lateinamerikanischen Rhythmen werden abwechselnd große, langsame Bewegungen mit kleinen, schnellen abgewechselt. Trainiert wird hier vor allem die Ausdauer, aber auch Kraft und Koordination“, so Möhlendick. Menschen, die unsicher sind, ob sie sich den Sport im Wasser zutrauen sollten, rät Möhlendick, vorab einen Arzt um Rat zu fragen. Das gilt auch für all diejenigen, die neu einsteigen oder nach längerer Pause wieder beginnen.

Fitnessmatte auf dem Wasser

Fitness kann man nicht nur im, sondern auch auf dem Wasser durchführen. Es gibt immer mehr Kurse, die Yoga, Pilates und Co. auf einer Matte im Schwimmbecken anbieten. Der Vorteil: Durch das ständige Ausbalancieren wird das Training erschwert, alle Muskeln werden gefordert und der Spaß kommt auch nicht zu kurz. (Barmer)

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